Die zwölfte Klasse führte am vergangenen Wochenende Friedrich Dürrenmatts groteske Komödie "Die Physiker" auf und erhielt viel Beifall für ihr gelungenes Spiel. Impressionen dreier rundum erfolgreicher Aufführungen und einen abschließenden Bericht gibt es hier: Die Physiker
„Die Physiker“ ist eine Komödie von Friedrich Dürrenmatt, aufgeführt im Rahmen einer Theaterepoche am 2., 3. und 4. September von der zwölften Klasse der Freien Waldorfschule Cuxhaven.
Im Sanatorium Les Cerisiers leben drei irre Physiker unter der Aufsicht von Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd (Hannah Dietzel). Die Physiker, Herbert Georg Beutler (Vincent Schulz), der sich für
Newton hält, Ernst Heinrich Ernesti (Anneke Crist), welcher sich für Einstein hält und Johann Wilhelm Möbius (Kilian Rösner), dem der König Salomo erscheint, wären wahre „Musterpatienten“, wenn
Beutler und Ernesti nicht innerhalb von drei Monaten zwei Krankenschwestern erdrosselt hätten. Nun, nach dem zweiten Mord, ist die Inspektorin Veronika Voß (Annelie Weinberg) im Haus und will der
Sache nachgehen. In den folgenden Szenen werden ermittlungstechnische Fragen beantwortet, geflirtet, eine Menge getrunken, Geheimnisse verraten, eine Inspektorin belehrt, eine Familie zerrissen,
ein Psalm gebetet, Liebe gestanden, Koffer gepackt und kurz vor der Pause eine weitere Krankenschwester, Schwester Monika (Nele Hülsenberg), erdrosselt, diesmal von Möbius. All diese Geschehnisse
werden lautstark und mit einer ordentlichen Prise Humor von zwei alten Männern (Jan-Moritz Heilmann und Niklas Unterlauf) von einem roten Sofa herab kommentiert.
Nach der Pause wird langsam immer deutlicher: Die drei vermeintlich verrückten Physiker sind gar nicht verrückt, und jeder von ihnen hat einen anderen, guten Grund in das Sanatorium zu kommen.
Möbius, der als erster eingeliefert wurde, flüchtete ins Irrenhaus, um seine Forschungen nicht veröffentlichen zu müssen, da er sonst den Untergang der Menschheit riskieren würde. Die beiden
anderen hingegen sind im Auftrag der Geheimdienste des Ostens und Westens im Irrenhaus, um Möbius für die jeweilige Regierung zu gewinnen. Möbius kann die beiden jedoch überzeugen, bei ihm im
Irrenhaus zu bleiben.
Im „Finale“ eröffnet das Fräulein Doktor den drei Physikern, dass ihr all die Jahre der König Salomo erschienen ist und ihr befahl, „Möbius abzusetzen und an seiner Stelle zu herrschen“. Diesem
Befehl nachgehend kopierte sie die Aufzeichnungen, die Möbius hatte geheim halten wollen, und baute sich, mit dem dadurch erlangten Wissen, ein Weltimperium auf.
Dieses Stück ist immer noch sehr aktuell, der Verantwortungskonflikt zwischen Wissenschaft, Politik und Industrie ist ein Thema, das heute genau so besteht wie zu Zeiten Dürrenmatts. Zwar geht es
heute nicht mehr um Dinge wie eine Atombombe. Jedoch kann man als Beispiel das Thema der Genmanipulation heranziehen.
Die Regie führte die Schülerin Hannah Dietzel mit Unterstützung des ehemaligen Lehrers Salomo (Name geändert).
Die Klasse hat sich dieses Theaterstück in den vier Wochen der Theaterepoche selbst erarbeitet und es nach ihrem Maßstab verändert. Dabei wurden die alten Herren sowie die Einteilung in
abgetrennte Szenen gänzlich neu hinzugefügt. Die Klassengemeinschaft ist in diesen Wochen des täglichen Probens und textlichen Arbeitens auf eine neue Weise zusammengewachsen und hat viele
gute gemeinsame Erfahrungen gemacht, auch wenn nicht immer alles nach Plan verlief.
Das Stück ist bei allen Aufführungen hervorragend vom Publikum auf- und angenommen worden, besonders der das sonst etwas trockene Geschehen auflockernde Humor der beiden Alten kam sehr gut beim
Publikum an.
Im Nachhinein kann man wirklich sagen, dass sich jedes Bisschen Arbeit, das in dieses Stück investiert wurde, nicht umsonst war und dazu beigetragen hat, dass jede der Aufführungen ein
unvergessliches Erlebnis für das Publikum und vor allem für die Schauspieler war.
(K.Rösner)
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