Ein „Markenzeichen“ für Waldorfpädagogik ist der Eurythmieunterricht. Das Wort Eurythmie leitet sich aus dem Griechischen ab, und bedeutet so viel wie „schöne Bewegung“. Als Bewegungskunst wurde sie in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts hauptsächlich von dem Begründer der Waldorfpädagogik, Rudolf Steiner, entwickelt. Früh bemerkte man das pädagogische Potenzial der Eurythmie und führte sie als Unterrichtsfach ein.
Damals wurde sie gerne als „beseeltes Turnen“ bezeichnet, denn es geht auch hier, wie im Sport, darum, den Körper geschmeidig zu machen, damit sich die Kinder geschickt und harmonisch bewegen
lernen, dies jedoch, das ist das besondere, immer mit seelischem Inhalt.
So versuchen wir, den Klang, Rhythmus und Sinn der Sprache in allerlei Sprüchen und Gedichten durch entsprechende Bewegungen auszudrücken. Und auch die Musik will natürlich in ihrer Vielfältigkeit ganz unterschiedlich bewegt werden. Dabei sind die Kinder nicht nur mit ihren eigenen Armen und Beinen beschäftigt, es muss in der ganzen Gruppe zusammen stimmen, die Wege, welche die Kinder laufen, müssen aufeinander genau abgestimmt sein. Überhaupt, diese Formen! Selbst der simple Kreis muss in der 1. Klasse mühsam geübt werden. So bietet der Eurythmieunterricht reichlich Gelegenheit, sozialen Umgang nicht nur mit Worten, sondern in der Tat zu lernen.
Auch die anderen Fächer können vom Eurythmieunterricht profitieren. Sprachunterrichte natürlich, und die Musik. Hier kann durch die Bewegung ja das Theoretische noch mal ganz neu verstanden werden. Und sogar mathematische Gesetze sacken tiefer, wenn wir sie mit einer passenden Übung aufgreifen können, und nicht nur mit dem Kopf, sondern dem ganzen Leib nachvollziehen. Zahlen, die diese Erfolge belegen können, sind rar. Ähnlich wie in der Musik. Wieso klappt es z.B. mit dem Rechnen besser, wenn wir auch musizieren können? Diese Zusammenhänge und ihre Hintergründe sind noch weitgehend unklar. Aber auch in anderen Tanzrichtungen wie zum Beispiel dem Ballett hat man beobachtet und schon oft diesen Satz formuliert: „Tanzen macht intelligent“. Immerhin können wir ja nach einer gelungenen Stunde an dem warmen Händedruck der Kinder, und den strahlenden Gesichtern erkennen, dass die Mühen nicht umsonst sind.
Ja, sicher, in der Schule natürlich und aus Büchern und besonders aus der Nachahmung. Aber gibt es heutzutage noch die Möglichkeit aus dem Spiel zu lernen? Das Spiel stellte doch schon immer eine elementare Erfahrungs- und Lernsituation für Kinder (und nicht nur die) da. So schrieb schon Friedrich Schiller vor über 200 Jahren in seinen Schriften „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ vom Menschen, der nur dann vollständig Mensch ist, wenn er spielt. [„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“] Nun gerät das freie Spiel heutzutage beim Überangebot an Spiel- und vermeintlichen Lehrmedien wie Computer, Internet und Fernsehen zunehmend in Vergessenheit.
Nichts gegen den Computer als Lehrmedium, doch bitte erst zur rechten Zeit! Nämlich dann, wenn die körperliche Entwicklung und die seelische Reife zum Abschluss gekommen ist. Doch davon soll an anderer Stelle zu lesen sein.Wenn Kinder heutzutage in die Schule kommen, haben Sie häufig nicht mehr die Erfahrungen gemacht, die für Ihre Eltern noch selbstverständlich waren. Balancieren über Wassergräben, Seilspringen, Kreis- und Fangspiele und nicht zu vergessen die so wichtigen Rollenspiele, wie sie noch mit Leidenschaft vor einem viertel Jahrhundert gespielt wurden. Sie alle schulten das Gleichgewichtsempfinden, die Körperkoordination und besonders die sozialen Kompetenzen der Spielenden. Denn „verlieren können“ ist ebenso wichtig, wie „siegen wollen“ oder seine persönlichen Ambitionen einem gemeinsamen Ziel unterordnen zu können.
Denken Sie an Ihre eigene Kindheit zurück. Bei Spielen wie Plumpsack, Ochs am Berg, Stille Post, Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann, Die Schwarze Köchin, Länderfangen, (die Liste ließe sich
noch beliebig fortsetzen) haben Sie mehr zu Ihren sozialen Fähigkeiten dazu gelernt, als Ihnen teuer Personaltrainer in freudlosen Sitzungen jemals angedeihen lassen könnten.
Darum – und um das Gedächtnis zu trainieren, die Freude am Singen und Bewegen zu erhalten, die Phantasiekräfte zu fordern – und um Sport zu treiben, wird an Waldorfschulen das Fach Spielturnen in
den Klassen 1 bis 3, teilweise auch noch bis zu 4. Klasse, unterrichtet. Nicht zuletzt stellt das Spielen dieser Spiele die Pflege eines unermesslich reichen Kulturgutes da, das sonst in
Vergessenheit geraten würde.
Sind Sie interessiert oder schwelgen Sie schon in reichen Erinnerungen? Dann empfehle ich Ihnen zum Weiterlesen:
Sport wird ab der 3. Klasse mit zwei Wochenstunden unterrichtet.
Der natürliche Bewegungsdrang der Kinder wird genutzt um motorische und soziale Fähigkeiten zu verbessern und zu erweitern. Erfahrungen im Sportunterricht sind:
Unterrichtet wird mit Klein- und an Großgeräten.
Wenn die ganze Schulgemeinschaft die neuen Schüler/innen der ersten Klasse mit dem Lied „Auf der Erde steh ich gern“ begrüßt, ist dies der Anfang einer musikalischen Begleitung und Einbettung der Kinder in das lebendige Musikgeschehen an unserer Schule.
Musik als hochentwickelte Sprache jenseits aller Worte bietet uns unendlich viele Möglichkeiten der Sinneserfahrung und Kommunikation. Beständiges Üben im Singen und im Instrumentalspiel ist aus dem Unterrichtsalltag nicht wegzudenken. Schon in der Unterstufe lernen die Kinder auf der Flöte und auf einfachen Saiten- und Rhythmusinstrumenten zu spielen. Von Anfang an wird mit Klangspielen das Hören geschult - ein gutes Ohr ist die Voraussetzung für jedes Musizieren!
Zu Beginn der Mittelstufe beschäftigen wir uns ausführlich mit der „Zauberflöte“. Dabei streifen wir viele Facetten der Musiktheorie, wie Harmonik, Melodik, Charaktere der Tonarten, musikgeschichtliche Aspekte und auch den Zusammenhang von Text und Musik. Als Höhepunkt wird das Singspiel in einer gekürzten Fassung selbst aufgeführt.
In den höheren Klassen rücken neben dem Singen und dem Instrumentalspiel auch die Musiktheorie und die Inhalte der verschiedenen musikgeschichtlichen Epochen in den Blickpunkt. Die regelmäßig stattfindenden Schulfeiern sind immer wieder ein willkommener Anlass, Ausschnitte aus unserer Arbeit zu zeigen.
„Singen ist die eigentliche Muttersprache des Menschen“ Yehudi Menuhin Gesungen wird in der Waldorfschule von Anfang an - im Rahmen des rhythmischen Teils im Hauptunterricht und im
Musikunterricht. Um den SchülerInnen die Möglichkeit zu geben, in diese „Muttersprache“ noch tiefer einzutauchen, bieten wir an unserer Schule verschiedene Chöre an. Wie wichtig die Musik und
speziell das Singen für die Entwicklung des Menschen ist, dringt immer mehr ins öffentliche Bewußtsein. Hierzu einige Beispiele:
In einer zunehmend virtuellen Welt kann Singen Kindern und Jugendlichen helfen, wieder auf innere Töne und Klänge zu hören. Es gibt ihnen die Möglichkeit, sich und andere auf besondere
Weise wahrzunehmen und dadurch ganzheitlich zu reifen. Das Singen im Chor fördert das gemeinschaftliche Erleben und stärkt das Selbstbewusstsein. Wer singt wird ausgeglichener, flexibler,
offener, kann gelassener auf seine Umwelt reagieren. Singen fördert die Konzentration und Ausdauer, baut Stress ab und wirkt motivierend auf die allgemeine Lernbereitschaft. Und nicht zuletzt
kann gemeinsames Singen Spaß machen.
Jeder der Lust hat dies zu erleben, ist in einem unserer Chöre herzlich willkommen.
An unserer Schule gibt es zur Zeit:
Staatlich genehmigte Ersatzschule
Rechtsträger: Schulverein
Freie Waldorfschule Cuxhaven e.V.
Deichstraße 12 b
27472 Cuxhaven
Tel.: 04721 663422
Fax: 04721 394660
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Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder Ihre E-Mail!
Öffnungszeiten des Schulbüros:
Mo, Di, Do und Fr: 8:00 - 12:30 Uhr
Mittwoch geschlossen
Sarah Meder, Schulsekretariat
Tel.: 04721 663422
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