Gleich von der ersten Klasse an haben Mädchen und Jungen gemeinsam 2 Stunden Handarbeit. Schon im ersten Schuljahr lernen sie das Stricken. Warum gerade Stricken? Rudolf Steiner weist darauf hin, dass der Intellekt nicht dadurch gebildet wird, durch losgehen auf die intellektuelle Bildung. Wenn man weiß, dass derjenige, der seine Finger ungeschickt bewegt auch wenig bewegliche Gedanken und Ideen hat, dann wird man die Wirkung der Entwicklung der Handgeschicklichkeit auf den Intellekt und das Denkvermögen nicht unterschätzen. Wissenschaftliche Untersuchungen, z.B. über vermehrte Ausbildung von Gehirnarealen bei Pianisten, haben dies heute längst bestätigt.
Stricken, Häkeln, Sticken und Nähen sind Hauptbestandteile des Handarbeitsunterrichtes in diesen Klassen. Von Anfang an wird Wert auf eine, wenn auch noch so einfache künstlerische
Gestaltung gelegt. Es werden praktische Dinge hergestellt, wie der Flötenbeutel in der ersten Klasse, Ballnetz in der zweiten und in der dritten schon als eigene Bekleidung eine Mütze gestrickt.
Hauptarbeit der vierten Klasse ist die Herstellung einer mit Kreuzstich gestalteten Tasche, dann folgen Socken oder Handschuhe, Puppen und Stofftiere.
Dies sind Aufgaben an denen die Kinder auch lernen, eine Arbeit über einen längeren Zeitraum durchzutragen und einen Herstellungsprozess von der Idee über den Entwurf bis zur Fertigstellung zu
erleben. Sie lernen ihre Fähigkeiten einzuschätzen und entwickeln Selbstwertgefühl. Es ist schön zu sehen, wie stolz schon der Erstklässler auf seinen gestrickten Flötenbeutel ist.
…beginnt in der 4. Klasse. Mit dem Schnitzmesser und einem kleinen Vers: „Das Messer gewetzt und ran an den Speck, das Holz ist zwar hart, doch dass macht nicht Schreck, wir schnitzen im Sitzen mit Ruh´ und Bedacht und dank deiner Hände Arbeit ist das Werk vollbracht“ erobern sich die Kinder eine neue Welt. Sie sind es, die mit Durchsetzungskraft und der richtigen Technik dem Holz eine neue Form geben. Dabei gilt es vieles zu beachten: Die richtige Messerhaltung, damit ich mich und die anderen Kinder nicht verletze, das Hingucken auf das was ich tue, denn sonst ist der Ast ab oder der Löffel durchgeschnitzt. Die Kinder lernen vom Holz zu „lesen“: die Maserrichtung zu beachten und Rinde von Splint- von Kernholz zu unterscheiden. Kurz – die Achtsamkeit und Geistesgegenwart der Kinder wird gefordert.
Das Holz ist hart. Kraft und Geschicklichkeit und die Erfahrung, dass es für jede Aufgabenstellung das passende Werkzeug gibt, führen zum Erleben der eigenen Wirksamkeit. Ich bin es, der etwas erschafft – und was ich erschaffen habe, das wird sogar benutzt! Beispielsweise ein Zwergenspiel und ein Kuchentester in der 4. Klasse. Danach entsteht oft ein kindshoher Stab der entrindet und mit geheimnisvollen Runen versehen wird und der im Hauptunterricht der Klasse eine Zeit lang eine zentrale Rolle spielen wird.
In der 5. Klasse werden Pflanzhölzer für die Aussaat im Frühling oder ein Frühstücksbrettchen oder ein Brieföffner gefertigt. Geschickte Schnitzer schaffen es sogar einen Honiglöffel mit Spirale oder eine Zitronenpresse herzustellen.
In der 6. Klasse kommen Schnitzeisen und Klöpfel als Werkzug dazu, denn die Kinder haben mittlerweile an Kraft und Erfahrung hinzugewonnen, so dass Löffel in allen erdenklichen Variationen bis hin zur Futterschaufel oder Suppenkelle gefertigt werden. Auch Becher oder Holzschiffe oder flache Schalen sind möglich. Hier gilt es sehr genau zu arbeiten, denn mit einem falsch gesetzten Schlag kann die Arbeit von Wochen entzwei sein.
Ab der 7. Klasse stellen die Schüler ihre Fähigkeiten in den Dienst unseres großen Traumes, eines eigenen Kielschiffes wie es unser Bootsbaumeister Rainer Schlimme fachmännisch nennt. Doch zuvor lässt er nach ausgiebigen Hobel- und Sägeübungen jedes Kind seine eigene Kalfaterkiste fertigen.
Weiter wird es mit dem Bau der Spantenmodelle gehen, dem Sägen des Stevens und der Spanten, dem Zusammenbau der Spanten und der Kiellegung und, und, und, wobei die Schüler auch die maßstabgetreuen Pläne des Bootes zu lesen lernen und umzusetzen müssen. Hier wird wieder Selbstwirksamkeit erfahren bis hin zum Vertrauen und den Stolz auf die eigene Arbeit, die, so ist es geplant, ihre Jungfernfahrt spätestens mit unserer ersten Abiturklasse machen wird.„
„Denn mol Leinen Los!“
Er findet in einer Schrebergartenkolonie in Ritzebüttel statt in die wir gehen oder radeln. Dort können wir die Natur im Jahreslauf beobachten. Wir bearbeiten den Boden, pflanzen, säen, pflegen und ernten. Die SchülerInnen können in der 6. Klasse ihr eigenes Beet anlegen, ab der 7. ist dann nur noch Projektarbeit im gemeinsamen Bereich des Gartens dran. Gute Arbeit erkennt man nicht nur an kurzfristig guten Resultaten, sondern mehr noch an gesunden Pflanzen und stolzen Erträgen.
Ton als ein weiches bildsames Material bietet vielfach korrigierbare Gestaltungsmöglichkeiten und experimentelle Freiheiten sich handwerklich-künstlerisch auszudrücken.
In dieser Altersstufe entstehen handliche Werkstücke in Anlehnung an Tier-, Pflanzen- und Mineralwelt vornehmlich aus dem Empfinden. Gestalterischer Ausgangspunkt für die vereinfachte Formbildung ist die Tonkugel. Im geschickten und feinfühligen Einsatz der Hände wird die Beziehung zur Umwelt hergestellt und vertieft. Angeregt werden hiermit Vorstellungs- und Ausdruckskräfte, die im fertigen Stück zutage treten.
Fortgesetztes Arbeiten mit Ton baut auf den vorigen Erfahrungen auf. Werkstücke entstehen - auch in abstrakter Formensprache -, die bewusster durchdrungen, geplant und ausgeführt werden, dabei wiederholt gemeinsam betrachtet und reflektiert werden. Plastizieren in der 11. und 12. Klasse - Kopf und Portrait - betont die Frage: Welche Form gibt der Mensch sich und der Welt im aktiven Gestalten?
Das Augenmerk liegt hierbei vor allem im Herausarbeiten von Gebrauchsformen. Es entstehen Gefäße wie Schale, Becher, Krug, Kanne, Vase usw. in verschiedenen Proportionen und Dimensionen. Hier gilt es Gesetzmäßigkeiten der Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer in ihrem Zusammenspiel zu erfassen und damit theoretisch und praktisch umzugehen. Vorrangig wird in Aufbautechniken gearbeitet.
Das Fach Malen begleitet die Schüler in fast jeder Klassenstufe. In der Unterstufe malt der Klassen- oder Fachlehrer oft ein Mal die Woche; beginnend mit reinen Farbübungen führt er die
Kinder in die Technik des Nass- in Nass Malens ein. Dazu wird gerne eine Farbgeschichte erzählt, in der die Farben zu Beginn alleine auftreten und die unterschiedlichen Qualitäten der Farben
anhand ihrer Charaktereigenschaften erlebbar werden. Spannend wird es, wenn die Farben sich begegnen oder auch schon mal mischen.
So springt beispielsweise das freche, hitzige Rot mitten hinein ins ruhige, abwartende Blau. Das strahlende Gelb verwandelt mit seiner Freude das schüchterne Blau in ein fröhliches, alles
verkleidende Grün. Die Kinder erfreuen sich an der reinen Farbwirkung und erleben so nebenbei und kindgerecht mit reichen innerlichen Bildern beschenkt die Qualitäten der Farben und deren
Wirkung.
Langsam und ohne die dahinter stehende Theorie lernen die Kinder so alle Farben des Farbkreises kennen. In den anschließenden Malübungen der weiter führenden Klassen der Unter- und Mittelstufe
entstehen dann das Epochenthema begleitende Aquarellbilder wie Märchenmotive, Motive aus dem Geschichts- und Geografieunterricht oder Bilder aus den naturkundlichen Unterrichten wie
beispielsweise der Tier-, Pflanzen- und Menschenkunde.
Das Malen in der Oberstufe wartet noch immer auf einen entsprechend ausgerüsteten Fachraum, der bekanntlich mit dem Neubau entstehen wird. Gerade das Schichtmalen mit Aquarellfarben, das
Malen mit Acryl oder besonders mit Pigmenten, eventuell auch die Herstellung von Hochdrucken u.ä. braucht viel Platz und die richtigen Gerätschaften.
Bis es soweit ist greifen wir auf vermalbare Aquarellstifte sowie Öl- und Pastellmalkreide, Zeichenkohle und Grafitstifte zurück.
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